MEDIENBLOCK_RICHARD_KRIESCHE
PROJEKT26
blackout – wie nahe kommt das fernsehen an mich heran 1974/75

projekt26
blackout – wie nahe kommt das fernsehen an mich heran, 1974/75

orf

der künstler stellte in dieser medialen live-aktion sich und allen beteiligten die frage: wie nahe kommt das fernsehen an mich heran? – was macht das kommunikationsmedium fernsehen aus wirklichkeit? – welche wirklichkeit entwickelt das „fernsehen“ aus dem „nicht-sehen“?
während der aufzeichnung der sendung trug der künstler eine schwarze augenbinde. das „nicht-sehen“ grenzte den künstler aus – er hat in einen für ihn imaginären raum hineingesprochen. gleichzeitig war es aber auch seine intention, das fernsehpublikum mit seiner situation des „nichts-mehr-sehens“ zu konfrontieren: im fernsehen nichts als einen schwarzen bildschirm auf sendung zu sehen. auf dieser elektronisch-medialen ebene – so kriesche – befänden sich erstmals rezipient und produzent, künstler und publikum in einem identen realitätszustand. im schwarzen bildschirm wäre die realität des produzenten in die realität der rezipientinnen und rezipienten transformiert worden. durch die aufhebung des abstandes zum visuellen erscheinungsbild zog sich das sichtbare in den elektronischen raum zurück [anmerkung: dies wurde nicht erreicht, da der kameramann der anweisung des künstlers, an ihn so nah heranzukommen, dass nur noch die schwarze augenbinde zu sehen gewesen wäre, nicht nachkam bzw. nicht nachkommen durfte.]

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blackout – wie nahe kommt das fernsehen an mich heran, 1974/75

orf

in this media live action the artist asked himself and all those involved the question: how closely does television affect me? what does the communication medium of television make of reality? – what reality does “television” develop from “non-vision”?
during the recording of the programme the artist wore a black blindfold. The non-vision excluded the artist – he spoke into a space that was imaginary for him. at the same time, however, it was also his intention to confront the television audience with his situation of “no longer seeing”. to see nothing other than a black screen on the air on television. on this electronic media level – according to kriesche – the recipient and producer, artist and public would find themselves in the same state of reality. on the black screen the producer’s reality would be transformed into the recipients’ reality. due to the elimination of the distance from the visual image, the visible retreated into electronic space [note: this was not achieved, since the cameraman did not or could not comply with the artist’s instructions to come up so close to him that only the black blindfold would be visible.]